SPIEGEL ONLINE; Die Eberhard-Klein-Oberschule im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg steht vor einem mindestens in der Berliner Schulgeschichte einmaligen Rekord. 334 der 339 Schüler sind nichtdeutscher Herkunft. Bekannt wurde die außergewöhnliche Quote durch eine Anfrage der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus. Es sei "weder der Schule noch der Schulaufsicht möglich, eine verträglichere Zusammensetzung der Schülerschaft herbeizuführen", antwortete Schulsenator Klaus Böger (SPD).Die Berliner Blätter berichteten in den letzten Monaten mehrfach über die Hauptschule, in der "die Lehrer die einzigen Deutschen sind" (so die "B.Z.") oder "auf die kein einziges deutsches Kind mehr geht" ("Tagesspiegel"). Nach Angaben der Senatsverwaltung ist das übertrieben, aber nur leicht. Der Anteil von Schülern nichtdeutscher Herkunft in der Klein-Oberschule sei in den letzten Jahren stetig gestiegen, von 85,9 Prozent auf aktuell 98,5 Prozent. Auch in mehreren Nachbarschulen sehen die Quoten demnach ähnlich aus: An der Gerhart-Hauptmann-Realschule liegt der Anteil der Schüler ausländischer Herkunft bei 90,4 Prozent, an der Borsig-Realschule bei 86 Prozent.
Senator Böger bestätigte, dass deutsche Eltern die Anmeldung ihrer Kinder für die Schule zurückgezogen hätten, als sie den geringen Anteil deutscher Schüler erkannten. Sie hätten befürchtet, "dass dies zu einer Belastung ihrer eigenen Kinder und ungenügenden Lernfortschritten führen könnte".
Migranten schuld an Pisa-Blamage?
In seiner Anfrage hatte der Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu - selbst ehemaliger Schüler der Klein-Oberschule - sich auf eine Äußerung des Schulleiters bezogen. Der Rektor hatte im Dezember im der "B.Z." gesagt: "Wenn sich deutsche Eltern hierher verirren, fühle ich mich verpflichtet, ihnen zu raten, ihre Kinder an einer anderen Schule anzumelden." Der Bildungssenator bezeichnete diese Aussage zwar als "ungeschickt" und bedauerte sie ausdrücklich, nahm aber den Schulleiter zugleich in Schutz - denn der habe die Pflicht, Eltern über die Zusammensetzung der Schülerschaft zu informieren. ....
1 Kommentar:
Aktueller als je zuvor und lange keine Ausnahme.
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