Spiegel-online berichtet: Nach Forschungen von Psychologen ( Craig Stark und Yoko Okado von der Johns Hopkins University in den USA) unter Einsatz eines Kernspintomographen um herauszufinden, welche Gehirnprozesse bei fehlerhaften Erinnerungen ablaufen, meint man zu wissen, dass die Fehlerquelle Trägheit im Bereich des praefrontalen Kortex zu finden sei. Bei Versuchspersonen, deren Erinnerungen zahlreiche Fehlinformationen enthielten, war der präfrontale Kortex auffallend träge. Stark und Okado schließen daraus, dass die Hirnregion besonders wichtig ist, um den Kontext und die Quelle einer Erinnerung abzuspeichern.
Bei einer geringen Aktivität im präfrontalen Kortex hätten es also die Fehlinformationen leichter, sich mit dem Original zu vermischen. Die Trägheit sei bei den Betroffenen aber kein chronisches Problem: "Die niedrige Aktivität, die wir während der Abspeicherung beobachtet haben, ist nicht permanent", erklärt Okado gegenüber SPIEGEL ONLINE.
Mittel um das Gedächtnis durch Fragen aufzufrischen (durchaus nicht neu insbesondere für Beteiligte an Strafprozessen):
"Man muss möglichst viel Aufmerksamkeit auf die Quelle und den Kontext lenken, aus denen die Informationen stammen", sagt Okado. Dies könne im Gerichtssaal geschehen, indem man die Zeugin nicht nur nach den genauen Umständen am Tatort befragt, sondern auch nach Situationen, aus denen falsche Informationen stammen könnten - etwa Presseinterviews oder die Befragung bei der Polizei.
Dennoch werde das perfekte Gedächtnis unerreichbar bleiben. "Wir können nicht alles abspeichern, was wir erfahren", meint Okado. "Denn dann hätten wir ein sehr ineffizientes Gedächtnissystem."
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