Montag, 2. Mai 2005

Zusammenfassung des Berliner Großbrandes in einem Reifenlager


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Der Brand im Schmöckwitzer Reifenlager ist seit heute Mittag (2. Mai 2005) unter Kontrolle. Die Arbeiten der Feuerwehr sind damit jedoch noch längst nicht beendet, denn immer noch müssen die verkohlten Reifenhaufen mühsam auseinander gezerrt werden, um zu möglichen Glutnestern vordringen zu können. Hierzu wird im Laufe des Tages auch ein Kettenbagger eines Berliner Baumaschinenverleihers eingesetzt. Derzeit (13.30 Uhr) sind noch 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie 50 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz. Bis zur Stunde waren es insgesamt über 1.300 Kräfte. In Spitzenzeiten waren rund 500 Kräfte von Feuerwehr, THW, ASB und Polizei vor Ort. Dabei wurden von der Feuerwehr überwiegend ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren eingesetzt. Unterstützt wurde die Berliner Feuerwehr auch von zahlreichen Einsatzkräften aus dem Land Brandenburg. Landesbranddirektor Albrecht Broemme dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften für deren Leistungsbereitschaft bei diesem schwierigen Einsatz. Das Feuer am Adlergestell war in der Nacht zum 1. Mai 2005 ausgebrochen und löste einen der größten Feuerwehreinsätze in der Berliner Nachkriegsgeschichte aus. Auf einer Fläche von rund zehntausend Quadratmetern brannten rund 20.000 m³ LKW-Altreifen. Der Brand bereitete sich sehr schnell aus und konnte trotz des massiven Einsatzes von 20 Schaumwerfern, Ringmonitoren und B-Rohren nur mühsam bekämpft werden. Eine Ausdehnung des Brandes auf den angrenzenden Wald sowie auf große Gebäude des Reifenwerkes konnte verhindert werden. Die Brandbekämpfung wurde mit Unterstützung von mehreren Radladern von Feuerwehr und THW durchgeführt.
Besondere Bedingungen bei der Brandbekämpfung
Die Löschwasserversorgung bestätigte sich bei dieser Einsatzstelle als sehr schwierig: Die Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz war für einen derart massiven Löschangriff nicht ausreichend und die Brunnen auf dem Werksgelände waren bald erschöpft. Deshalb wurde das Löschwasser aus 500 m entfernt gelegenen Dahme gepumpt. Dazu wurden auch zwei Löschboote der Berliner Feuerwehr eingesetzt. Als günstig erwies sich der Umstand, dass die Schmöckwitzer Reifenfabrik als gefährdetes Objekt bekannt war. Mehrfach fanden hier bereits Einsatzübungen auf dem Gelände statt, sodass den Einsatzkräften die besonderen Bedingungen hier bekannt waren.
Schaumeinsatz
Brennende Reifen können nur mit Schaum gelöscht werden. Bislang wurden rund 75 m³ Schaummittel verbraucht. Die Gesamtmenge des bei der Berliner Feuerwehr zur Verfügung stehenden Schaummittels beträgt 87 m³ inklusive kleinerer Mengen, die auf allen Löschfahrzeugen mitgeführt werden. Um die Sicherheit im Stadtgebiet weiterhin gewährleisten zu können, wurden frühzeitig weitere Schaummittelreserven bei der Feuerwehr der Berliner Flughäfen, der Werkfeuerwehr Schering, der Werkfeuerwehr PCK in Schwedt, der Werkfeuerwehr BASF in Schwarzheide sowie bei den Berufsfeuerwehren Leipzig und Hamburg angefordert.
Gefahren für die Umwelt
Aufgrund der günstigen Wetter- und Windverhältnisse bestand keine konkrete Gefahr für die Anwohner der Umgebung, da die Rauchsäule steil in den Himmel abziehen konnte. Messungen der Feuerwehr ergaben keine erhöhten Belastungen. Vorbeugend wurde dennoch aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Durch einen Abfluss geriet Schaummittel auch in die Dahme. Der Einlass wurde umgehend mit einer Ölsperre separiert, sodass sich der Schaum nicht weiter auf dem Gewässer ausbreiten konnte. Die Brandursache steht noch nicht fest, die Kriminalpolizei ermittelt.

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