Pressemitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft über die Anklageerhebung wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen 8 Angeklagte (6 Männer, 2 Frauen), die auf miese Art und Weise die Vertrauensseligkeit alter Menschen ausgenutzt haben. Gezielt sollen sie Menschen über 80 Jahre u.a. mit dem sog. „Enkel-Trick“ um insgesamt etwa 130.000 Euro betrogen haben.
Bei dem „Enkel-Trick“ geben sich die Täter als Enkel oder Angehörige der Geschädigten aus, spiegeln vor, in Geldnöten zu sein und schicken einen „guten Freund“ vorbei, der die Opfer zur Bank bringt und das dort abgehobene Geld in bar entgegen nimmt. Eine 93-jährige aus Berlin-Tiergarten verlor im Juni 2004 auf diese Art 12.600 Euro.
Bei einer weiteren Tatvariante sollen sich die Mitglieder der Gruppierung als angebliche Bankbedienstete bei den Geschädigten vorgestellt haben. Unter dem Vorwand eines technischen Defekts bei der Bank, der eine Geldsicherung durch Barabhebung erforderlich mache, brachten die Täter die Geschädigten dazu, Geldbeträge von mehreren 1.000 Euro abzuheben und ihnen auszuhändigen.
Insgesamt soll die Bande zwischen Herbst 2003 und Mai 2004 in 21 Fällen neun Geschädigte um Einzelbeträge zwischen 3.000 und 20.000 Euro betrogen haben.
Den größten Einzelschaden erlitt ein mittlerweile 100-jähriger aus Berlin-Charlottenburg. Er glaubte, die bei ihm erschienenen Personen seien Anlageberater seiner Bank und würden sein Geld in günstigere Anlageformen umverteilen. Zwischen Oktober 2003 und Februar 2004 überließ er den „Beratern“ über 96.000 Euro.
Zwei der sechs angeschuldigten Männer im Alter zwischen 19 und 52 Jahren befinden sich zur Zeit noch in Untersuchungshaft. Zwei weitere Tatverdächtige sowie die weiblichen mutmaßlichen Bandenmitglieder im Alter von 28 und 51 Jahren wurden nach längerer Untersuchungshaft gegen Auflagen haftverschont.
Ein Termin für die mündliche Hauptverhandlung ist noch nicht festgelegt.
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