Der 34-jährige Lichtenrader Blogger Karsten Hoffmann hat in seinem Bloq7 zuletzt am 01.04.2006, entschuldigend geschrieben, seinem Grundsatz, mindestens einmal täglich etwas zu schreiben, untreu zu werden. Vorher klagte er über eine hartnäckige Grippe mit Fieber. In einem Kommentar vom 10.04.2006 wurde bekannt, dass Karsten Hoffmann am 04.04.2006 gestorben war. Die letzte Eintragung im Blog bestätigt dies. Hier der letzte Blick mit seiner Webcam aus dem Fenster. Die Eintragungen in der Kondolenzliste zeigen die Erschütterung der Leser von Bloq7 und gleichzeitig, wie virtuell eine Nähe durch persönliche Berichte, Feedback in Kommentaren und viele Fotos entstehen kann, ohne dass sich die Beteiligten persönlich kennen. Die betroffenen Reaktionen in anderen Blogs bringen dies zum Ausdruck. Vgl. auch hier.
2 Kommentare:
Da drückt sich wahrscheinlich die Hilflosigkeit aus: Wie geht man mit solchen Ereignissen um? Mit Chat und E-Mail haben ihn vermutlich manche Schreiber näher kennengelernt - und genau so wollen sie sich verabschieden, kann ich mir vorstellen.
Der Tod trifft immer um so heftiger, je näher einem die verstorbene Person gestanden hat - und das unabhängig davon, über welches Medium man sich kennengelernt hat. Wenn dann noch der Tod völlig überraschend bei einem so jungen Menschen eintritt, trifft das noch tiefer und kann durchaus objektiv unverständliche Reaktionen, die aus der Hilflosigkeit und Schockiertheit geboren sind, auslösen.
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