Freitag, 4. März 2005

Nach Misshandlungen: Zwei Bundeswehr-Ausbilder entlassen

NRW-Justizportal: Coesfeld (dpa/lnw) - Gut vier Monate nach Bekanntwerden der Misshandlungen von Rekruten in Coesfeld hat die Bundeswehr zwei Ausbilder entlassen. Bereits im vergangenen Jahr sei die Entlassung von insgesamt sechs Ausbildern beantragt worden, sagte der Sprecher des Heerestruppenkommandos in Koblenz, Withold Pieta, am Donnerstag und bestätigte einen Bericht der «Westfälischen Rundschau». Die übrigen vier Verfahren liefen noch. Wehrpflichtige waren in der münsterländischen Kaserne mit Schwachstrom, Wasser und Schlägen malträtiert worden.

Die Anträge auf Entlassung seien unabhängig vom Strafverfahren, sagte Pieta weiter. «Es ist im Prinzip wie eine fristlose Entlassung», sagte er. Die Männer seien Ende Februar entlassen worden. Nach Angaben von Wolfgang Schweer, Oberstaatsanwalt in Münster, soll voraussichtlich gegen Ende März bekannt gegeben werden, wie viele der 38 Beschuldigten mit einem Prozess rechnen müssen.

Welche dienstrechtlichen Folgen die übrigen Beschuldigten treffen könnten, werde erst nach einem rechtskräftigen Urteil feststehen, sagte Pieta. Dann trete ein Truppendienstgericht zusammen und entscheide disziplinarrechtlich über die Dienstvergehen. Mögliche Strafmaße seien etwa Degradierung, Beförderungsverbot oder Geldbußen. Unter den Beschuldigten sind den Angaben zufolge neben einem Hauptmann vor allem Unteroffiziere und Gefreite.

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