Donnerstag, 21. April 2005

Anklage wegen des Hubschrauberunfalls vom 14.02.2000 in Mendig

Die Staatsanwaltschaft Koblenz teilt mit: Nach dem Start des Hauptrotors hatte sich die Rotordrehebene des Hubschraubers weit nach vorne/unten geneigt, so dass die Rotorblätter in den Führerraum des Hubschraubers einschlugen. Hierbei wurden die beiden Luftfahrzeugführer tödlich verletzt. Ein weiterer Insasse des Hubschraubers wurde in den Laderaum geschleudert und erlitt dabei erhebliche Verletzungen. Nachdem der Hubschrauber im weiteren Verlauf in starke Schwingungen geraten war, brach er auseinander und kippte zur Seite, wobei zwei weitere Insassen ebenfalls verletzt wurden.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen, insbesondere nach dem von der Staatsanwaltschaft Koblenz eingeholten Sachverständigengutachten, besteht der Verdacht, dass die sechs Tatverdächtigen, die in unterschiedlicher Funktion an der Durchführung der sog. Hauptphaseninspektion beteiligt waren, für den Tod der beiden Luftfahrzeugführer und die Verletzungen der drei übrigen Insassen des Hubschraubers verantwortlich sind.

Dabei besteht zunächst der Verdacht, dass der Unfall letztlich dadurch verursacht worden ist, dass im Rahmen der Hauptphaseninspektion zwei Hydraulikleitungen vertauscht und fehlerhaft angebracht wurden, was eine Fehlfunktion einer der Hydraulikanlagen des Hubschraubers zu Folge hatte.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat deshalb Anklage wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen gegen insgesamt sechs 28-61-jährige Bundeswehrangehörige –einen Hauptgefreiten, einen Fluggerätemechaniker, einen Stabsfeldwebel, einen Oberstabsfeldwebel a.D. sowie zwei Hauptleute- zur zuständigen Strafkammer des Landgerichts Koblenz erhoben. Weitere Einzelheiten hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde es unmöglich, das diese Angelegenheit so lange von der Bundeswehr verzögert wurde und die Staatsanwaltschaft hingehalten wurde, indem man die Betroffenen teilweise nach Frankreich versetzte. Jetzt wo es von Nutzen ist, das der Hubschrauber CH-53 durch neue ersetzt werden soll, kommt es an Tageslicht, das die CH-53 Maschinen total veraltet und oft in der Werkstatt stehen, um die Reparatur ausführen zu können, werden andere CH-53 dazu benutzt um Ersatzteile zu gewinnen. Ca 20 oder mehr Maschinen sind so als Ersatzteillager verwendet worden, um somit den Flugbetrieb aufrecht erhalten zu können.