Mittwoch, 27. April 2005

Präsident von SEK wegen Vorwurf des Rauschgiftschmuggels verhaftet

Pressemeldung Polizei Berlin, sowie Meldungen der Berliner Morgenpost und des Tagesspiegels berichten über die spektakuläre Verhaftung eines mutmaßlichen Groß-Drogendealers.

Die Pressemeldung der Berliner Polizei
:
"In einem umfangreichen Ermittlungskomplex der Staatsanwaltschaft Berlin gegen eine international operierende Bande wegen Rauschgifthandels und –Schmuggels haben Beamte des Mobilen- und Spezialeinsatzkommandos heute insgesamt fünf Haftbefehle gegen deren mutmaßliche Anführer und Gefolgsleute vollstreckt.
Unter den Festgenommenen befindet sich insbesondere der in Berlin und bundesweit als sogenannter „Präsident“ der arabischen OK-Szene bekannt gewordene 39-jährige Mahmoud Al-Z. aus Berlin-Kreuzberg, der sich unter diesem Namen zu einer der einflussreichsten Personen der kriminellen Szene entwickelt hat.
Trotz der Aufdeckung seiner wahren türkischen Identität unter dem Namen Mahmut U. durch die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Identifizierung (GE Ident) des Landeskriminalamtes konnte der mehrfach vorbestrafte Schwerkriminelle bisher nicht abgeschoben werden, weil die Türkei ihn im Jahre 2002 wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung ausbürgerte.
Als weiteres mutmaßliches Bandenmitglied konnte auch der zur arabisch-kurdischen Großfamilie zählende 36-jährige Heitham M. aus Schöneberg verhaftet werden, dessen Familie in den vergangenen Jahren wegen einer gewaltsam geführten Familienfehde mit der Familie Ch. für Schlagzeilen sorgte, bei der bisher in beiden Familien mit Hassan M. (1996) und Bassam A. (2005) jeweils ein Toter zu beklagen war.
Den Bandenmitgliedern – derentwegen im LKA Anfang 2004 eigens die Ermittlungsgruppe „Haram“ gegründet wurde - werden umfangreicher Rauschgiftschmuggel aus den Niederlanden nach Berlin, Nordrhein-Westfalen und Dänemark und der illegale Handel mit Haschisch, Heroin und Kokain vorgeworfen.
Beamte aus mehreren Dezernaten des Landeskriminalamtes konzentrierten sich in der Ermittlungsgruppe „Haram“ gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft nahezu das gesamte Jahr 2004 über darauf, die Struktur der Gruppierung aufzuhellen und den Mitgliedern ihre kriminellen Taten nachzuweisen.
Bereits im November vergangenen Jahres wurden mit einem Doppelschlag in zwei Festnahmewellen insgesamt sieben Bandenmitglieder festgenommen, nachdem sie zuvor Rauschgift aus den Niederlanden nach Berlin verbracht hatten.
Dabei konnten 25 Kg Haschisch, ca. 3 Kg Kokain und ein halbes Kg Heroin in Berlin, Frankfurt und Dänemark sichergestellt werden. Mehrere hochwertige Tatfahrzeuge wurden beschlagnahmt.
Unter den Tätern befand sich auch der 33-jährige Ahmad ABOU-K., der bis Ende 2003 eine 8-jährige Freiheitsstrafe wegen Rauschgifthandels verbüßte und bereits 1997 als „rechte Hand“ des Mahmut U. galt.
Mahmut U. konnte damals lediglich eine Beihilfe zum illegalen Btm-Handel nachgewiesen werden.
Während sich die sieben Tatverdächtigen seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft befanden, wurden die Ermittlungen gegen die Führungsköpfe der Bande und weitere Mittäter mit Hochdruck fortgeführt, bis nach einer Entscheidung der Staatsanwaltschaft nunmehr auch gegen den Mahmut U., Heitham M. und weitere vier Bandenmitglieder der dringende Tatverdacht des Rauschgiftschmuggels- und Handels zu begründen war und beim Amtsgericht Tiergarten entsprechende Haftbefehle erlassen wurden.
Mit dem heutigen Einsatz, an dem mehr als 100 Polizeibeamte beteiligt waren, konnte die Arbeit der Ermittlungsgruppe „Haram“ nach über zwölf Monaten sehr intensiv geführter Ermittlungen mit einem durchschlagenden Erfolg gegen eine führende Gruppierung im Bereich des organisierten Rauschgifthandels vorläufig abgeschlossen werden."

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