Die Staatsanwaltschaft Trier informiert über Hintergründe und aktuelle Entwicklungen gegen eine Bande, von der bereits 2001 darin verwickelte durch Ermittlungen der Zollfahndung herausgefundene Mitglieder der 2002 zerschlagenen Rockergruppierung Hells-Angels, Charter Trier, verurteilt wurden. Die Drogengeschäfte sollen weiter gelaufen sein.
Das Zollfahndungsamt Frankfurt/Main, Dienstsitz Kaiserslautern, ermittelt seit Anfang 2003 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Trier gegen eine international agierende, aus Deutschen, Niederländern und Belgiern bestehenden Drogenschmugglerbande, die seit Jahren Haschisch im Tonnenbereich aus Marokko bezogen und über Spanien innerhalb Europas weiterverteilten. Aus Depots in Spanien wurde das Haschisch nachweislich seit 1996 mit professionell präparierten PKW und LKW in Schmuggelverstecken, die zwischen 80 und 500 kg fassten, durch ein straff organisiertes Kuriernetz nach Deutschland, Niederlande, Belgien, Irland, Schweiz und Dänemark weitertransferiert.
Mitte 2004 konnte das ermittelnde Zollfahndungsamt aufgrund ergänzender Erkenntnisse der Kripo Duisburg insgesamt 4 deutsche als Kuriere Tatverdächtige in Erfurt, Kemnath und Bremerhaven festnehmen und 2 Fahrzeuge mit doppeltem Kofferraumboden als Schmuggelversteck sichergestellt werden. Gegen sie findet derzeit die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Trier statt.
Im Januar diesen Jahres konnten die Ermittler im Raume Malaga/Spanien ein seit Jahren als Drogenumschlagplatz genutztes Ferienhaus ausfindig machen. Dort gelang es, ein weiteres umgebautes Schmuggelfahrzeug und 45 Kilogramm Haschisch sicherzustellen und einen weiteren deutschen Kurier festzunehmen. Der Gruppierung werden bislang insgesamt ca. 50 Kurierfahrten über insgesamt mindestens 5000 Kilogramm Haschisch vorgeworfen.
Der Bande konnte nunmehr am vergangenen Samstag, dem 30.04.2005, ein weiterer, empfindlicher Schlag zugefügt werden. In enger Abstimmung und Kooperation mit Zielfahndern des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz konnte in hervorragender Zusammenarbeit mit der belgischen Polizei ein Musterbeispiel funktionierender europäischer polizeilicher Zusammenarbeit initiiert werden. Innerhalb kürzester Zeit gelang es, über die „Gemeinsame Stelle der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ in Luxemburg, an deren Sitz deutsche, französische, luxemburgische und belgische Polizeibeamte seit kurzem zusammenwirken, den Einsatz vorzubereiten und einen mutmaßlich führenden Kopf der Drogenschmugglerbande, der seit Anfang der 90er Jahre international im Geschäft sein soll, durch belgische Spezialeinheiten in Tongeren (Belgien) festnehmen zu lassen.
Der als Drogenboss Tatverdächtige aus den Niederlanden, dem bisher der Umsatz bzw. Handel mit Betäubungsmitteln von mindestens 1,25 Tonnen angelastet wird, ging den Ermittlern des Zollfahndungsamtes aufgrund intensiver Recherchen sowie guten Verbindungen zu belgischen Kripo-Dienststellen ins Netz. Die Gefährlichkeit des Festgenommenen, der im Jahre 2002 bei einer vorläufigen Festnahme in Belgien eine Schusswaffe mit sich führte, erforderte den Einsatz von belgischen Spezialeinheiten. Der mutmaßliche Drogenboss ließ sich widerstandslos festnehmen, er war völlig überrascht.
Bei seiner Festnahme führte er ein Messer mit sich, das er nicht mehr einsetzen konnte. Gegen den 42-jährigen Mann aus Maastricht/Niederlande besteht ein Europäischer Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Trier. Die Auslieferung nach Deutschland wird derzeit betrieben.
Die Staatsanwaltschaft Trier stellt im Zuge des erfolgreichen Einsatzes die enge Zusammenarbeit der Zollfahndung mit dem LKA Rheinland-Pfalz, die Koordination durch die Gemeinsame Stelle in Luxemburg sowie die reibungslose Zusammenarbeit mit den belgischen Polizeibehörden und Spezialeinheiten als richtungsweisend im Hinblick auf eine erfolgreiche grenzüberschreitende Kriminalitätsbekämpfung heraus.
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