Mittwoch, 8. Juni 2005

2,8 Millionen Euro mit Grundstücksgeschäften und TÜV-Bescheinigungen erbeutet

Pressemitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft: Die Staatsanwaltschaft Berlin hat in einer über 500 Seiten langen Anklageschrift Anklage gegen 14 Männer und eine Frau erhoben, die in wechselnder Beteiligung in einer Serie von über 150 Taten seit 1996 durch betrügerische Grundstücksgeschäfte und gefälschte TÜV-Bescheinigungen einen Schaden von 2,8 Millionen Euro verursacht haben sollen.
So wurden u.a. mit dem Versprechen zur Auszahlung von größeren Darlehen die notariellen Grundschuldbestellungen von unerfahrenen wirtschaftlich in Engpässe geratenen Grundstückseigentümer erschlichen und unter Einsatz gefälschter Quittungen über die gesamte Darlehensauszahlung die Zwangsvollstreckung aus den bestellten Grundpfandrechten betrieben.

Die Opfer verloren ihre Grundstücke oder mussten sich in jahrelangen Gerichtsverfahren gegen die Zwangsvollstreckung wehren. Der „Katalog“ der den Tatverdächtigen angelasteten Vorwürfe reicht in diesem Zusammenhang von Urkundenfälschung über besonders schweren Betrug, unbefugter Führung von Amtsbezeichnungen bis zu falscher Verdächtigung und Meineid.

Weiterhin wurden über einen Kraftfahrzeug-Zulassungsdienst mit gefälschten TÜV-Bescheinigungen die ordnungsgemäße technische Untersuchung vorgetäuscht und dafür kassiert.

Als mutmaßlich führender Kopf der Gruppe ist der wegen Betruges und Urkundenfälschung vorbestrafte Martin R. (43) angeklagt, dem 165 Taten angelastet werden. Sein bislang nicht bestrafter Bruder Bernhard R. (40) muss sich wegen 14 Taten verantworten. Beide befinden sich seit Anfang Juni 2004 in Untersuchungshaft.

Die zuständige Große Strafkammer bei dem Landgericht Berlin wird den Fall voraussichtlich ab Ende August 2005 in Berlin verhandeln.


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