Montag, 20. Juni 2005

Statistik der Kriminalität 2004 in Berlin

Die Senatsverwaltungen für Inneres und für Justiz in Berlin gaben aktuelle Daten zur Kriminalität in Berlin im Jahr 2004 bekannt. Die Mehrzahl der organisierten kriminellen Aktivitäten bewegten sich im Deliktsbereich des Rauschgifthandels/-schmuggels mit 25,45% (2003: 25,60%), gefolgt von der Eigentumskriminalität mit 18,18% (2003: 25,60%), Kriminalität in Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben (12,73%, 2003: 12,00%), Schleuserkriminalität (11,82%, 2003: 12,00%) und Fälschungskriminalität (10,91%, 2003: 8,00%). Weitere Brennpunkte waren Gewaltkriminalität (7,27%, 2003: 4,00%), Kriminalität im Zusammenhang mit dem Nachtleben und Zoll-/Steuerdelikte (beide 5,45%, 2003: Nachtleben=> 6,40%; Zoll=> 4,80%) sowie Waffenhandel und –schmuggel (2,73%, 2003: 1,60%).

Von den im vergangenen Jahr neu erfassten 655 Tatverdächtigen waren 217 deutscher Staatsangehörigkeit (33,1%); somit stieg der Anteil deutscher Tatverdächtiger leicht an. Die ermittelten 438 ausländischen Tatverdächtigen stammten aus 42 Staaten, darunter dominierten Kameruner (18,04%) Türken (11,64%), Litauer (8,22%), Vietnamesen (7,76%), Nigerianer (7,08%) und Italiener (6,62%).

Bei der Zuordnung der dominierenden Kriminalitätsbereiche zu Tatverdächtigen einer bestimmten Nationalität ergibt sich folgendes:

Der Rauschgifthandel/-schmuggel stellt den Brennpunkt unter den relevanten Deliktsbereichen dar und wurde dominiert von türkischen und deutschen Tatverdächtigen.

Bei der unverändert von Deutschen dominierten Eigentumskriminalität ist an erster Stelle immer noch die internationale KfZ-Verschiebung hervorzuheben. Die meist hochwertigen Fahrzeuge stammten in der Regel aus Deutschland. „Exportziele“ waren insbesondere Litauen und die Ukraine, aber auch Polen, die Russische Föderation, Weißrussland, Marokko und Syrien. Bemerkenswert ist das technische Know-how innerhalb der kriminellen Szene, das die Überwindung der elektronischen Wegfahrsperren der neuesten Generation ermöglicht hat. Auch ist eine Steigerung der Gewaltbereitschaft feststellbar, die sich etwa aus zwei aufgeklärten Geiselnahmen durch osteuropäische Tätergruppen ergibt

Die organisierte Wirtschaftskriminalität dominierten Kameruner, Deutsche, Nigerianer, Türken, Italiener und Libanesen. Sie stellt den schadens- und gewinnträchtigsten Bereich unter den genannten Kriminalitätsbereichen dar.

In der Schleuserkriminalität fanden sich überwiegend deutsche Tatverdächtige, gefolgt von Vietnamesen und Chinesen. Die eingeschleusten Personen stammten überwiegend aus Vietnam, China und der Ukraine.

Deutsche, Nigerianer, Kameruner und Litauer dominierten die Fälschungskriminalität; diese war geprägt von Fälschungen von Kreditkarten, Ausweispapieren, Visen und EURO-Banknoten.

Die für 2004 geschätzten Gewinne im Bereich der organisierten Kriminalität addieren sich auf 33.233.920 € (2003: 22.430.464 €), durch Maßnahmen der Gewinnabschöpfung konnten Vermögenswerte in Höhe von 1.123.700 Euro (2003: 693.852 Euro) gesichert werden.

Zur vollständigen Pressemitteilung.

Ausführliche pdf-Datei zur organisierten Kriminalität durch Banden zwischen drei Mitgliedern und 149 Mitgliedern hier.

Weitere pdf-Datei mit weiterer Statistik der Kriminalität 2004 in Berlin hier.

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