Vor 100 Jahren, am 17. April 1906, ließ Kaiser Wilhelm II. an der Berliner Turmstraße Eröffnung feiern für seinen neuen Justizpalast – mit einer Eingangshalle, 29 Meter hoch, 27 Meter breit, mit ausladenden Treppen wie in Barockschlössern. Wilhelm II. wollte seine Untertanen mit der monumentalen Justizburg einschüchtern, doch der Plan ging nur zur Hälfte auf: Wirken tut’s nur bei den ohnehin Gerechten, die anderen schauen beim zweiten Mal schon kaum mehr hin. Eine der ersten Akten stammt aus dem Jahr 1906. Auf dem Einband steht „Wilhelm Voigt“: Das neue Kriminalgericht war gerade eingeweiht, da verurteilte hier ein Richter den „Hauptmann von Köpenick“ zu vier Jahren Haft. Seither schrieben viele Angeklagte die Geschichte des Kriminalgerichts fort. Die Gebrüder Sass standen hier beispielsweise vor Gericht, der Rechtsanwalt Horst Mahler, Boxer Bubi Scholz, Topterrorist Johannes Weinrich, Stasi-Chef Erich Mielke, Kaufhauserpresser Arno Funke, Schauspieler Klaus Löwitsch, die Brüder Sürücü… Mehr im Tagesspiegel
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