Samstag, 29. Januar 2005

Hertha BSC-Spieler Madlung, Simunic und Nando geben Eidesstattliche Versicherungen ab, nichts mit einem Wettbetrug zu tun zu haben

Berlin (dpa) - von Tagespiegel - ONLINE: - Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat Berichte zurückgewiesen, dass auch Hertha-Profis in den Wett-Skandal um den früheren Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt sind. «Wir haben keine Informationen darüber. Wir haben das gelesen in den Agenturen - soweit ich das lesen konnte, behauptet das Magazin ausschließlich, dass Hertha-Spieler Gäste gewesen seien in dem Cafe. Also, da muss ich nun sagen, das alleine reicht nicht aus, so weit reichende Beschuldigungen zu erheben», erklärte Hertha-Präsident Bernd Schiphorst im inforadio des RBB.Schiphorst erklärte weiter, bisher sei der Verein in die Ermittlungen nicht einbezogen, dies sei Angelegenheit der Staatsanwaltschaft. In dem Augenblick, in dem man mehr wisse, könne man sich zu den Vorwürfen äußern. Zu einem möglichen Vorgehen gegen die aktuellen Berichte sagte Schiphorst: «Auf dieser dünnen Formulierung so weit reichende Beschuldigen zu erheben, ... da ist es hohe Zeit, dass wir rechtliche Schritte einleiten - auch gegen solche Veröffentlichungen.» Man müsse bei den Fakten bleiben und die gebe es seinen Informationen nach bisher nicht.Drei Hertha-Spieler gaben eidesstattliche Erklärungen ab, dass sie nicht in Wettmanipulationen verwickelt sind. «Alexander Madlung, Josip Simunic und Nando Rafael haben erklärt, dass sie mit diesen Dingen nichts zu tun haben», sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß auf einer Pressekonferenz. Zugleich habe der Verein allen Spielern untersagt, Wetten auf Spiele von Hertha BSC abzuschließen, sagte Hoeneß.Das Magazin «Focus» hatte unter Berufung auf Aussagen der festgenommenen kroatischen Cafe-Betreiber berichtetet, drei Hertha-Spieler hätten das Cafe in Berlin-Charlottenburg besucht, in dem die Wetten abgewickelt wurden. Weiter hieß es, das Trio sei bei einem durch Eigentor verlorenen Pokalspiel im Einsatz gewesen, auf das hohe Wetten abgeschlossen wurde.Nach Informationen des «Tagesspiegel» soll der unter Betrugsverdacht stehende Schiedsrichter Robert Hoyzer bei seiner Aussage vor der Staatsanwaltschaft erklärt haben, dass kein Hertha- und kein Erstliga-Spieler betroffen sei.Zudem sind bei der Razzia der Polizei in einem Berliner Café Auszahlungsscheine für Sportwetten in Millionenhöhe gefunden worden. Das berichtet der «Tagesspiegel am Sonntag». Nach Informationen des Blattes aus Berliner Ermittlerkreisen wurden in dem Lokal zwei Wettscheine über Auszahlungen von Wettgewinnen von einer Million Euro und 1,7 Millionen Euro sichergestellt. Bei den Papieren handelte es sich um Belege für erfolgte Wettgewinne.Außerdem beschlagnahmte die Polizei drei hochwertige Autos, darunter mindestens einen Mercedes der Luxusklasse, einen Bestellschein für einen Ferrari, mehrere Plasmabildschirme von hohem Wert sowie Bestellscheine für weitere hochwertige technische Geräte.Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte sich zu den Vorwürfen gegen Berliner Spieler nicht äußern. «Der Kontrollausschuss macht derzeit aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Aussagen, wird aber wie schon in den vergangenen Tagen auch alle Vorwürfe überprüfen, um die Angelegenheit lückenlos aufzuklären. Basis der Ermittlungen sind konkrete Beweismittel, insbesondere Zeugenaussagen», erklärte Horst Hilpert, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses.Unterdessen liegen dem DFB noch immer keine Details über die staatsanwaltschaftliche Vernehmung von Hoyzer vor. «Wir werden alles daransetzen, die Unterlagen so schnell wie möglich zu bekommen», sagte DFB-Pressechef Harald Stenger. Bisher sei dem Verband lediglich das Aktenzeichen der Vernehmung mitgeteilt worden, bei der der Schiedsrichter erstmals Details des Manipulationsskandals publik gemacht hatte.
Hertha-Präsident Schiphorst weist Vorwürfe zurück


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