Dienstag, 15. März 2005

Wettskandal: Steffen Karl gesteht Betrugsversuch

Wettskandal: - Sport - SPIEGEL ONLINEberichtet: Karl gab an, dass er dem Towart Koch im Auftrag von Ante S. eine fünfstellige Summe angeboten habe, wenn er einen entscheidenden Ball durchlasse. Der Spiegel:
"Herr Karl gab bei den Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaft zu, dass er dem damaligen Cottbuser Schlussmann Georg Koch vor dem Zweitliga-Spiel Cottbus gegen Regensburg eine Summe von 15.000 bis 20.000 Euro angeboten habe, um die Partie zu manipulieren", sagte Karls Anwalt, Andreas Bartholomé. Dies sei im Auftrag von S. geschehen. Wie hoch die Summe genau gewesen sei, könne er nicht sagen, sein Mandant habe an diesem Punkt Erinnerungslücken, so Bartholomé.

Im zweiten Fall, in dem der 35-jährige Karl als Spieler des Chemnitzer FC die Regionalliga-Partie gegen den SC Paderborn (0:4) manipuliert haben soll, war Karl nach eigener Aussage nicht verstrickt. Auch an den telefonischen Einschüchterungsversuchen gegenüber Torwart Koch sei, so Bartholomé, sein Mandant nicht beteiligt gewesen. Durch die Aussagen gegenüber der Staatsanwaltschaft war die Verdunklungsgefahr aufgehoben und Karl nach drei Tagen aus der U-Haft in Berlin-Moabit gestern wieder entlassen worden. Ihm wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, versuchte Verbrechensabrede sowie versuchte Nötigung vorgeworfen.

Der frühere Bundesliga-Profi Karl will S. Anfang 2004 in einer Diskothek kennen gelernt haben. Das berichtet der "Tagesspiegel". Karl habe später helfen sollen, junge kroatische Nationalspieler auf dem deutschen Markt unterzubringen. Dann aber habe Ante S. Karl aufgefordert, das Spiel Paderborn gegen Chemnitz zu manipulieren. Bartholomé erklärte, dass sein Mandant "keinen Kontakt zu weiteren Spielern, auch nicht zu den Schiedsrichtern Marks und Hoyzer" habe.

Anders als Ex-Schiedsrichter Hoyzer muss sich Karl nach seiner Freilassung nicht dreimal wöchentlich bei der Polizei melden. Sein Anwalt rechnet im Sommer mit einem Prozess. "Wir hoffen, dass sein Verfahren als Einzelfall behandelt wird und auf kleiner Flamme gekocht werden kann. Vielleicht kommt er mit einer Geldstrafe davon", so Bartholomé.

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