Donnerstag, 19. Mai 2005

Sprengstoff in einer Zelle der JVA Brandenburg gefunden

Das Ministerium der Justiz in Brandenburg teilte am 19.05.2005 folgendes mit: "JVA-Insasse plante Bau einer Sprengvorrichtung – Teile dafür bei Haftraumdurchsuchung beschlagnahmt

In den gestrigen Nachmittagsstunden wurde aufgrund eines Hinweises der Haftraum eines Insassen der Justizvollzugsanstalt Brandenburg an der Havel durchsucht. Dabei fanden die eingesetzten Polizeibeamten verschiedene Gegenstände, die zum Bau einer kleinen Sprengvorrichtung geeignet erscheinen, darunter Kabel und eine kugelförmige schwarze Masse vom Durchmesser eines 2-Euro-Stückes. Die Beschaffenheit der Masse ist bislang nicht bekannt. Sie wird zunächst auf Fingerabdrücke und genetische Spuren und sodann labortechnisch untersucht. Mit dem Vorliegen von Ergebnissen ist nicht vor Dienstag zu rechnen. Über die von dem Verdächtigen und Zeugen in ersten Vernehmungen gemachten Aussagen wird es aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst keine öffentlichen Auskünfte geben.

Bei dem verdächtigen Gefangenen handelt es sich um einen 37jährigen Deutschen, der vom Landgericht Frankfurt (Oder) wegen Raubes mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt worden ist. Das planmäßige Ende der Haftzeit ist am 18.11.2015.
Der Gefangene ist bis zum Abschluß der Ermittlungen in einem Einzelhaftraum untergebracht, von dem aus er keine Kontakte nach außen und zu Mitgefangenen haben wird.

Eine konkrete Gefährdung hat zu keinem Zeitpunkt vorgelegen. Der Polizeieinsatz ist unter Ausnutzung des Überraschungsmoments komplikationslos erfolgt." Justizministerin Beate Blechinger: „Unabhängig davon, ob es sich bei der gefundenen Masse um sprengfähiges Material handelt, will ich wissen, wie diese Gegenstände in die Justizvollzugsanstalt gelangt sind. Dazu werde ich umgehend eine Untersuchungsgruppe des Ministeriums einsetzen.“

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