Montag, 25. September 2006

CDU-Körber gesund, sobald die Wahl vorbei ist

Die Berliner Zeitung berichtet weiter von dem Kritik geratenen Berliner CDU-Abgeordneten Scott Körber, weil er zuletzt mehr als ein Jahr lang bei vollen Bezügen wegen Bluthochdrucks krank geschrieben war - aber dennoch einen engagierten und erfolgreichen Wahlkampf in Tempelhof-Schöneberg führte. Er siegte als Direktkandidat mit dem berlinweit besten CDU-Ergebnis im Tempelhof-Schöneberger Wahlkreis 7 - Lichtenrade Nord.

Körber selbst betonte laut Berliner Zeitung gestern, er sei inzwischen nicht mehr krank geschrieben, sondern in jedem Bereich voll einsatzfähig - wenn auch derzeit noch beurlaubt. Er habe immer wieder und dringlich um eine Weiterbeschäftigung im Bezirksamt oder im Jobcenter gebeten, "aber die Personalleitung gibt mir ja nichts". Dass dieser Skandal gar nicht gesehen werde, verstehe er nicht, sagte der Diplom-Verwaltungswirt: "Ich möchte arbeiten." Er kündigte an, bereits heute erneut im Personalamt nachzufragen, ob es nun einen Arbeitsplatz für ihn gebe - halbtags freilich nur, denn er sitzt ja jetzt für die CDU im Abgeordnetenhaus.

Wie soll man das verstehen - "voll einsatzfähig" - doch mit Besucherverkehr? Hat sich der Blutdruck passend zum Ende des Wahlkampfs wieder normalisiert?

LiNo hat sich schon hier erregt.

Jetzt gleich noch einmal: Unverfrorener geht es kaum: der Arbeitgeber ließ den armen Wahlkämpfer Scott Körber nicht arbeiten. Ein Skandal, wie er meint. Er vergißt, dass unter seinem ausgestreckten Zeigefinger drei Finger auf ihn selbst zurück zeigen.

Da wedelt der Schwanz mit dem Hund.

Aber was soll es - die Fraktion der CDU wird darüber sprechen - nur: Das angekündigte Gespräch in der Fraktion werde "keine große Sache" - sagt der Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Frank Henkel, laut Berliner Zeitung. Und Henkel fügt hinzu, dass Scott Körber sein Vertrauen habe.

Mein Vertrauen hat "mein" Abgeordneter meines Wohnsitzes, Scott Körber, jedenfalls nicht!

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